Unerklärliches, einzigartiges, unverbesserliches Kuba. Wie jedes Mal, wenn ich in La Habana ankomme, habe ich mich mental vorbereitet, dass hier alles anders ist, dass ich den Schweizer am Zoll stehen lasse und nicht versuche zu verstehen, sondern einfach akzeptiere. Und trotzdem erwischt mich Kuba jedes Mal auf dem falschen Fuss!
Wie immer befreie ich als erstes meine Prinzessin aus dem Winterschlaf: mein russisches Motorrad – eine Jupiter Baujahr 1969. Diesmal habe ich in den ersten fünf Tagen fünf Pannen, was etwas mehr als normal ist. Mein Mechaniker ist wie immer der glücklichste Mensch Havannas seit ich wieder im Land bin. Wichtiger ist aber das Überprüfen der Strassen nach den für Motorradfahrer lebensgefährlichen Schlaglöchern – speziell morgens um 3 Uhr, wenn die Strassen unbeleuchtet sind. Wie immer gibt es mehr neue Löcher als geflickte Abschnitte. Das letzte Mal wurden Strassen anlässlich des Papstbesuches neu geteert – nämlich genau die Strasse auf der der Papst durch Havanna gefahren wurde. Dabei wurden die Nebenstrassen genau so weit repariert, wie der Papst von der Hauptroute sehen konnte. Gemäss der neuen Strassenlinien und Schilder muss der Papst ziemlich kurzsichtig sein: Er kann nicht weiter als 30 Meter sehen.
Am nächsten Tag dann der «Store Check», die Sichtung des aktuellen Warenangebotes mit dem ich die nächsten Monate mein Apartment umbauen muss. Aktuell gibt es keinen Kaffee, kein Pfeffer, kein Waschpulver, keine Holznägel, kaum Holz, keine Steckdosen, keine Klingeln, keine Zündkerzen, keine Stromadapter, keine Elektroduschen (Warmwasser), keine Elektrokabel um nur Einige zu nennen. Als dann am Abend in meinem Quartier noch das Bier ausgeht – Begründung: es hat geregnet – beginnt meine Stimmung zu kippen. Aber bereits mit dem neuen Morgengrauen ist alles vergessen. Kuba erfindet sich gerade wieder neu, rezykliert sich aus dem Bestehenden und aufersteht wie Phönix aus der Asche! Tag für Tag! Wunderbar und einzigartig. Sollte einmal die Welt untergehen, dann komme ich nach Kuba. Bis die Kubaner das überhaupt merken, würden noch Jahrzehnte vergehen. Wer interessiert sich hier schon für die Welt.
Das wichtigste Verkehrsschild Kubas: Achtung Männer bei der Arbeit! Selbst ich bin vor Überraschung fast vom Motorrad gefallen als sich sie in voller Lebensgrösse vor mir sah: Drei Männer bei der Arbeit, d.h. eigentlich einer. Die beiden anderen haben geschlafen bzw. zugeschaut. Zum Glück braucht es für die Millionenstadt Havanna nur ein Dutzend solcher Schilder.
Hahahahaa ja cuba ist so du warst auch lange weg. Aber komm schon gut wieder.
ich hätte den rum genommen der geht e nie aus „wink“-Emoticon
Scheint der neue Papst sollte dann mal nach Kuba und einige neue Routen benutzen.. würde die Wirtschaft wohl um 100% steigern…
Aber trotz allem lieben wir diese wunderschöne und einzigartige Insel!!