#146 Der Fotograf

Wieder einmal verbringe ich den Abend im 1830, in dem Club in dem ich in Havanna jeden Abend tanzen gehe. Böse Zungen bezeichnen ihn bereits als meinen Arbeitsort. Heute habe ich aus lauter Langeweile die Tänzerinnen mit meiner Spiegelreflexkamera fotografiert. Einmal mehr sind meine Fotos völlig unterbelichtet, obwohl ich dem Beleuchter mit ein paar Bierchen

#145 Wundertuete

Kuba ist eine Wundertüte, tagsüber ein hässliches Entlein, nachts ein stolzer Schwan. Nacht für Nacht bewundere ich das berauschende Zusammenspiel eines Dutzend Musikers, die punktgenau ihre Einsätze geben. Dazu Schwirren meisten noch eine handvoll Tänzer über die Bühne ohne das jemals jemand zusammenstösst. Alles funktioniert perfekt! Nie gibt es Pannen. Tagsüber hingegen ist es unmöglich,

#144 Sonnenuntergang in Kuba

Kompletter Stillstand, völlige Windstille, gähnende Leere: Der Sozialismus hat es in Kuba zu einmaliger Blüte gebracht. Kein System dieses Planeten wird jemals ineffizienter sein. Seit fast einem Jahrzehnt besuche ich nun diese Insel. Seit 5 Jahren fliesst Wasser aus einem antiken Gebäude in meiner Nähe ohne, dass jemand das Wasserleck dichtet. Seit über 7 Jahren

#140 Insel der Glückseligen

Das Leben ist ein Kreis. Zumindest in Kuba. Hier gelangt man nicht weiter als dahin wo man gestern war. Das tönt frustrierend, hat aber etwas ungemein Befreiendes. Sind die Grundbedürfnisse einmal gedeckt, die Wohnung und Motorrad repariert, gibt es nicht mehr viel was man in Kuba erreichen kann. Man ist sozusagen am „Punkt Zero“, an

#139 „Luchando“

„Estoy luchando“ ist die Standardantwort, wenn man einem Kubaner nach seinem Wohlbefinden fragt. Treffender könnte man das Lebensgefühl von Kuba nicht beschreiben. „Estoy luchando“ bedeutet „Ich bin am überleben“. Wort wörtlich sogar „Ich bin am kämpfen“ was der Realität noch näher kommt. Das Leben im sozialistischen Kuba ist ein einziger Kampf. Vom Morgen früh bis am Abend spät suche