Kuba ist eine Wundertüte, tagsüber ein hässliches Entlein, nachts ein stolzer Schwan. Nacht für Nacht bewundere ich das berauschende Zusammenspiel eines Dutzend Musikers, die punktgenau ihre Einsätze geben. Dazu Schwirren meisten noch eine handvoll Tänzer über die Bühne ohne das jemals jemand zusammenstösst. Alles funktioniert perfekt! Nie gibt es Pannen.
Tagsüber hingegen ist es unmöglich, dass auch nur ein einziger Handwerker rechtzeitig erscheint oder eine Arbeit ansatzmässig fachgerecht ausführt. Ohne ein Dutzend Anrufe, SMS und persönliches Besuche wird kein kubanischer Handwerker jemals bei der Arbeit erscheinen. Termine werde wochenlang auf „Manñana“ verschoben. Erscheint jemand endlich zur Arbeit, setzt man sich am Besten direkt daneben, überwacht und korrigiert. Setzte nichts als gegeben voraus, Kuba belehrt Dich eines besseren! Hier werden fröhlich Steckdosen in der Dusche montiert und Gas in durchlaessigen Plastikleitungen statt in gasdichten Metalleitungen verlegt, einfach weil es bequemer ist.
Klar kommt da Neid auf jeden musikalischen Direktor auf: Wieso nur schafft er es seine zahllosen Künstler mühelos zu dirigieren, während für mich schon das Erscheinen eines Handwerkers ein Erfolg ist.
Doch ich schlauer Fuchs habe bereits einen teuflischen Plan! Demnächst erzähle ich meinem Schreiner, Maler, Sanitär und Plattenleger, dass ich sie Teil einer weltberühmten Salsaband sind. Ab sofort ist jeder Handwerkereinsatz eine „musikalische Probe“ für das angebliche „grosse Konzert“ von nächstem Monat.
Wetten, dass zum ersten Mal alle pünktlich erscheinen und die aufgetragene Arbeit professionell erledigt wird!
Es isch toll dini idrück zgseh und zläse. Bi üs fots warme läbe langsam a….dbadi rüeft. Hebs schön mit dine musiker und tänzer. Liebi grüess franziska