Sobrado dos Monxes, 25km, 6 1/2h und Azua 23km, 6h
Grösser hätte der Schock nicht sein können – der Kulturschock meine ich! Heute traf der kleine, unbekannte Küstenweg auf den weltberühmten «Camina Frances», die «Pilgerautobahn» Spaniens. Das ist das Aufeinandertreffen zweier Wanderkulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der Küstenweg ist spärlich frequentiert, hat wenig spartanisch eingerichtete Herbergen, die zu langen Etappen bis zu 41 km am Tag zwingen. Der «Camino Frances» ist eine Pilgerautobahn mit bis zu 500 Pilgern täglich mit entsprechend ausgebauter Infrastruktur. Nachdem wir in der letzten Wochen einmal warmes Wasser UND eine funktionierende Heizung vorgefunden hatten, treffen wir hier auf Rucksacktransport, Fussmassagen, Waschmaschinen und Trockner. Während wir uns zwei Wochen bei Dauerregen den Arsch abgefroren haben und täglich die fiktiven Eisbären in den Herbergen zählten, will der erste Herbergengast des «Camino Frances» wissen wo der Haartrockner ist und nimmt den Lift in den 3.Stock. Mir kommt das eher vor wie Luxusferien auf dem Kreuzfahrtschiff. Wir nennen uns deshalb zum Spass die «Tropa de Elite» des Nordweges und üben eine entsprechende Choreografie ein. Hehe, morgen zeigen wir den Flachlandwandern des «Camino Frances» (8 Höhe Km, wir 21 Höhen Km) wo der Eisbär tanzt!