Die heutige Etappe führt mich weiter durch die pittoreske Hügellandschaft des Baskenlandes. Auf dem Weg fütterten wir einige Pferde inklusive Fohlen. Wir, das sind meine zwei kanadischen Mitpilgerinnen, die ich «liebevoll» Canada 1 und Canada 2 nenne, weil ich mir die verflixten Namen einfach nicht merken kann/will.
Meine Herberge habe ich am Morgen per Telefon reserviert, aber wie immer nur den Telefonbeantworter erreicht. Als ich am Abend nach 6h wandern dann nochmals anrufe nimmt eine Frau ab, hängt aber sofort wieder auf. Danach ist wieder der Telefonbeantworter dran. «Nicht gut», denke ich noch, denn 17km vor mir gibt es keine Unterkunft und 5km hinter mir war die Letzte. Das Spiel mit abnehmen und abhängen betreiben wir dann noch dreimal, dann höre ich das Piepsen eines SMS und ich weiss, dass ich das Spiel verloren habe: Meine Telefongesellschaft meldet mir, dass mein Telefonkredit verbraucht ist! Als es dann 5 Minuten später nochmals piepst ist auch mein Internetzugang blockiert! Also renne ich schnell ins einzige Hotel, zücke meine Kreditkarte und bin bereit jeden Preis für das Zimmer zu zahlen. Ich rechne mit allem, aber nicht mit dem was die Receptionistin sagt: «Ausgebucht!». Panisch mache ich dann doch noch ein weiteres Hotel am Dorfrand ausfindig, dass zum Glück noch ein Zimmer frei und WIFI hat.
«Französisch» Internet funktioniert wiedermal nicht, doch da schickt mir der heilige «Köbi» ein Zeichen: Im Hotelzimmer verbirgt sich hinter einer weiteren Tür der Zugang zu einem der Luxuszimmer mit TV. Unbedarft montiere ich schnell denn TV inklusive Antenne ab und bau alles in meinem spartanischen Pilgerzimmer auf, dazu kaufe ich mir noch eine Tüte Chips und fertig ist der Fernsehabend. Es ist ja schliesslich Samstag und man gönnt sich sonst nichts!