Heute hat mir in Condom ein Pariser einen Tampon gegeben! Hmhghd?! Kleines Wortspiel, aber tatsächlich wahr. Die Franzosen sind eben lustig ohne es zu wollen.

Hier die Auflösung: Ich bin in einer Stadt, die heisst «Condom». In jeder Pilgerherberge erhalten wir Pilger einen Stempel, der beweist, dass wir in der Herberge waren. Auf Französisch heisst nun Stempel «Tampon» und die Frage, ob man einen «Tampon» will hat auch bei mir am Anfang zu etwas Verwirrung geführt. Der saublöde Zufall will es nun, dass der Herbergsvater eben aus Paris stammt. Im Moment als ich realisiere, dass mir gerade der «Pariser in Condom einen Tampon» gibt, muss ich lauthals lache. Peinliches Schweigen im Saal. Wenigstens merke ich noch, dass ich das keinem Franzosen erklären kann und verlasse den Raum.

Zugeben, vielleicht ist heute mit mir einfach die Euphorie, dass ich die Hälfte des Weges geschafft habe, durchgegangen. Es sind nämlich noch knapp 1´000 km nach Santiago. Ich könnte vor Freude auf jeden Tisch steigen und die Hose runterlassen – auch, wenn ich über den längeren Küstenweg eigentlich noch 1´100 km (mehr als die Hälfte) vor mir habe, aber wer will in einem solch grandiosen Moment pingelig werden. Zur Feier des Tages gehe ich mit meinen beiden deutschen 60- jährigen Mitpilger einen Armagnacs «saufen», denn wir sind ja hier in der Gascogne – der Heimat des Armagnacs. Aaaah, ein göttlicher Tropfen. Im Anschluss übe ich mit den beiden 60-Jährigen noch etwas die «Welle», die aber trotz oder vielleicht wegen des Armagnacs nicht so richtig ins Rollen kommt. Wir üben jetzt noch ein wenig, aber bis zur WM 2014 in Brasilien könnt ihr fest mit der deutsch – schweizerischen «La Ola» rechnen!

Hilfe, irgend etwas mach ich falsch?