Jakobsweg #31, Cheminee

Grrrrr, in den letzten Tagen war es – Entschuldigung – «arschkalt». Am Morgen war die Temperatur selten über 4 Grad was das Aufstehen aus dem warmen Schlafsack zu einem eigentlichen Kraftakt machte. Gestern hatte es dann noch bitterkalt gerieselt und am Nachmittag gehagelt. Meine Hände waren ständig klamm und wenn mich auf dem Weg noch ein Polarbär gekreuzt hätte, wäre ich nicht wirklich überrascht gewesen!

Umso grösser war dann die Freude, dass mein Gîte am Zielort in Moisac ein Cheminee hatte und ich ganz allein im Haus war: Genügend Zeit also ganze Laubwälder im Kamin abzufackeln, mich dabei gebührend aufzuwärmen und einen feinen Wein zu schlurfen. Die Welt draussen konnte mir gestohlen bleiben, zumal ich auch noch WLAN hatte und die Welt zu mir holen konnte. Fantastisch: Nach drei durchfrorenen Tagen und Nächten – die Häuser sind in Frankreich um diese Jahreszeit nicht geheizt – so richtig Wärme aufzutanken. So gut, dass ich am nächsten Tag die halbe Etappe sausen lies und zu Mittag ein ganzes Poulet frisch vom Markt samt Wein vor dem Kamin zu mir nahm. Wetten auf meiner Etappe am Nachmittag bin ich deutlich mehr Kilometer getorkelt als im Reiseführer angegeben waren…