Jakobsweg #30, Im Kuhstall

Gestern habe ich in einem Kuhstall übernachtet – in einem ehemaligen meine ich. Jeder von uns erhielt eine eigene Stallbox und somit etwas Privatsphäre. Der ganze Umbau war in Holz gehalten was viel Atmosphäre ausstrahle. Im Hof gab es überall Hühner und Gänse. Der Höhepunkt war aber das 5 – Gang Dinner inklusive Amuse-bouche das uns für lächerlich 12€ serviert wurde. Der Gastgeber, geschätzte 55 Jahre, ist ein passionierter Hobby Koch und ehemaliger Unternehmer. Nachdem ihm seine Kunden nach der Finanzkrise angeblich einen 6-stelligen Betrag nicht bezahlen wollten, hatte er die Schnauze voll und öffnete sein eigenes Gîte. Mit viel Liebe serviert er den rosaroten Rindssbraten (unsere verwirrten Hochland Rinder von Blog#22?) und die selber gemachten Nudeln. Als mir uns durch seine Spirituosen saufen und vom Alter sprechen trifft mich der Schlag: Unser Gastgeber ist 72! Lustig, der «Weg» scheint auf alle wie ein Jungbrunnen zu wirken. Vom Pilger bis zum Gastgeber wirken viele deutlich jünger als sie sind!

Also, für alle, die sich täglich Ihr Faltencreme unter die Augenringe streichen: Geht wandern! Dabei ist nicht die sportliche Tätigkeit wichtig, sondern die Tatsache, dass man jeden Morgen aufsteht um die Welt neu zu entdecken ohne dabei zu wissen wo man am Abend endet! Das Leben ist voller Überraschungen, wenn man es nur lebt…