Jakobsweg #28, Ungebetene Gäste

Mit dem Kauf eines «Peelings», einer Körper- und einer Enthaarungscreme wird mein «Wellness Weekend» eingeläutet. Natürlich nicht mit irgendwelchen Produkten. Klar, der Pilger von Welt verwöhnt sich mit Yves Rocher. Als nächstes wird das Drei-Bett Zimmer im Formel 1 gebucht, das etwas ausserhalb liegt – Ibis Budget gibt es in Cahors nicht. Als ich am Nachmittag Catalina per Zufall auf der Strasse treffe, lade ich sie natürlich auch ein: Ein grosser Fehler, denn sie ist – ohne es zu wissen – nicht ganz alleine! Doch alles der Reihe nach.

Bevor wir ins Hotel gehen waschen wir alle unsere Kleider. Als wir dann mit den nassen Kleidern im «Formula 1» ankommen, trifft uns fast der Schlag. Das 3-Bett Zimmer ist 9 m2 gross. Nachdem wir all unsere Wäsche im Zimmer zum trocknen aufgehängt haben, sieht das Zimmer aus wie nach einem Bombenanschlag: Wäsche auf der Türfalle, TV sogar der TV Bedienung. Böse Zungen behaupten sogar, dass das Zimmer nach einer Explosion wieder besser aufgeräumt gewesen wäre. Jedenfalls ist an Wellness nicht zu denken.

Am nächsten Tag dann die Offenbarung: Nachdem sich Catalina am Vorabend permanent gekratzt hat, zeigt sie mir warum. Sie hat riesige, aufgequollene Insektenbisse am ganzen Körper, ca. 36 an der Zahl. Schlagartig ist uns klar: Das sind Bettwanzen. Wer jetzt noch nicht bleich im Gesicht ist, sollte wissen, dass man Bettwanzen kaum mehr los wird. Ein Zimmer fackelt man am besten ab, Kleider wäscht man bei mindestens 60 Grad oder gefriert sie zwei Tage tief (kein Witz). Das Wellness Feeling ist spätestens jetzt – trotz Yves Rocher – komplett weg. In einer Apotheke kaufen wir dann einen Spray und Catalina sprayt Ihr ganzes Hab und Gut eine Stunde lang damit ein. Ich gehe sicherheitshalber in eine andere «Gîte» schlafen, schon damit im Fall von eigenen Stichen klar ist, dass die Wanzen jetzt auch in meinen Kleidern stecken. Da ich Catalina seither nicht mehr gesehen habe, hoffe ich, dass der Spray gewirkt hat und sie die Plage endgültig los geworden ist.

Ich entschliesse mich, den Abend zu geniessen. Morgen werde ich ja so oder so wissen, ob die Wanzen im Durcheinander unseres Hotelzimmers auf meine Kleider übergesprungen sind. Yves Rocher zaubert mir dann doch noch eine butterfeine Haut mit Aprikosengeschmack auf meinen Körper. Nein, keine Bettwanze der Welt wird wagen in eine so geschmeidige Haut zu beissen, oder nicht?

Meine zwei neuen Freunde.

2 thoughts on “Jakobsweg #28, Ungebetene Gäste

  1. Annette Keller

    Ach Du sch…. ;-(((

  2. Mathias Hausherr

    „smile“-Emoticon as always a funny story that makes my morning

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