Lecker wären sie gewesen, meine beiden riesigen Sandwiches, die ich heute Morgen im Kühlschrank meiner Gastfamilie vergessen habe. Stattdessen gab es dann für 5h nur drei Datteln, neun Nüsse und ein Snickers. Zum Glück wandere ich im Agrarwunderland wo die Früchte einfach an den Bäumen hängen. Ich weiss jetzt, dass weisse Pfirsiche eigentlich rot sind und saften, wenn man sie reif pflückt statt bei der Migros grün kauft und Senf als Pflanze anders aussieht als in der Tube. Die Strecke selber war flach und einfach, als Bummeletappe also genau die richtige Vorbereitung auf die fünf harten Bergetappen, die noch auf uns warten.
Doch dann geschah es: Ein findiger Franzose hatte die Idee seinen eigenen Jakobsweg zu basteln. An einer Wegkreuzung stand, dass der Weg seit April 2013 einer neuen Route folgt. Einerseits wurde ich das Gefühl nicht los, dass der neue Weg von einem Autofahrer ausgesteckt wurde: Er ging nur über Hauptstrassen und die Jakobsmarkierungen waren genau so angebracht, dass man sie bequem zum Autofenster raus ohne auszusteigen hätte aufkleben können. Anderseits hätte man vorher die alte Wegmarkierung entfernen sollen: Der Jakobsweg ist mit zwei Muschelsymbolen beidseits von Pfosten markiert. Der Weg sieht also aus beiden Richtungen gleich aus. Als der neue auf den alten Weg traf, ging ich dann dem alten Weg nach, aber in entgegengesetzter Richtung. Erst nach 30 min bemerkte ich am ersten Wegweiser meinen Irrtum.
Man merke: Gut arbeiten die Franzosen nur 33h, denn solange sie nur gemütlich sin & Pastis trinken ist die Welt in Ordnung!
Ja die Franzosen, trinken den ganzen Tag nur Pastis… „grin“-Emoticon