Nach meiner Erfahrung in Kuba bin ich für die Auslösung meines VW Busses aus dem Hafen von Cartagena bestens vorbereitet: Nebst Originaldokumenten und viel Geld zum „schmieren“ packe ich genügend Bücher, Lebensmittel und Wasser für unendliche Wartezeiten ein.
Wiedermal kommt alles anders.
Bereits im Büro meines Spediteurs*, merke ich dass Sonia, meine Agentin, vor Energie nur so schäumt. Während sie zwei Telefonate gleichzeitig führt – ja Frauen können so was – verschickt sie ein Email und rutscht dazu unruhig im Sessel rum. In einer Schweizer Schule hätte sie bestimmt ihre tägliche Dosis Ritalin erhalten!
Nachdem wir kurz das Vorgehen besprochen haben, verteilt sie sofort die Aufgaben an die beiden Mitarbeiter. Folgender bürokratischer Postenlauf wartet auf uns:
- Zollinspektion organisieren,
- Rederei bezahlen,
- Bill of Loading (BL) bei Rederei holen,
- Zugangserlaubnis zum Hafen beschaffen,
- Hafengebühren zahlen,
- Auto auslösen.
Die „Bürokratierädchen“ drehen sich geschmeidig, da Sonia alle persönlich kennt. Nur die Rederei verlangt von uns ein Email, obwohl wir bereits am Empfang des 40-stöckigen Gebäudes stehen. Wir würden dann in drei Tagen eine Antwort kriegen. Sonia steigt unbeirrt in den Lift, diktiert ihrer Sekretärin während der Liftfahrt das verlangte Email. Im 35. Stock angekommen, hat der Beamte sein Email und wir erhalten die „Bill of Loading“.
Bei Posten vier überholen wir zwei Deutsche, die seit fünf Tagen versuchen ihr Auto auszulösen. Ich erhalte die Zugangsberechtigung für den Hafen innerhalb 30 Minuten, sie warten auch am nächsten Tag noch darauf.
Nach einem Tag ist alles organsiert. Morgen kann ich das Auto auslösen. Unterwegs scheint mir, dass wir auch „Speedy Gonzales“**, der seine kolumbianischen Verwandten besucht, kurzerhand überholt haben!
Kolumbien ist wunderschön! Wir waren dieses Jahr auf unserer Weltreise ebenfalls in diesem herrlichen Land. Details findest du unter http://www.hilfisatw.ch
Saludos