Jakobsweg #24, Unterwegs im TGV

Gestern war ich mit dem TGV unterwegs – so hat es sich jedenfalls angefühlt. Vor ein paar Tagen erzählte ich Catalina, dass man keinem klaren Gedanken denken kann, wenn man am Leistungslimit geht – also quasi zu denken «aufhört». Heute war es soweit: Sie wollte meine Behauptung in der Praxis testen. Kurz nach dem ersten Anstieg zog sie einen atemberaubenden Spurt an, der uns zu Fuss über 24km nach Conque führen sollte. Mit grösser Mühe konnte ich mich an ihre Fersen heften, wagte es aber weder eine Foto-, Trink- oder Pinkelpause einzulegen. Wir schossen mit 6km/h – also fast doppelt so schnell wie die anderen Pilgern – an unserer «Konkurrenz» vorbei, so dass denen fast der Hals vom schnellen drehen schmerzte. Nach knapp 4.5h war das Spektakel vorbei, ich völlig verschwitzt, sowie fix und fertig. Das alles nachdem ich sie vor drei Tagen noch über alle Berge ziehen musste!

Abends geschah, dann noch ein weiteres Wunder: Wir trafen auf die ersten U30 Wanderer, die nicht zu lange im Laubwald waren. Mit Benoît (FR), Lukas (FR) und Sashi (JP) verbrachten wir den Abend bei Wein und Poesie. Wir diskutierten noch, dass es in einem offenen Schlafsaal mit 20 Pilgern sicher eine unruhige Nacht wegen all der Schnarchnasen wird und ich keine Oropax hätte. Als ich mich schlafen legte war es aber mausestill. Kurz darauf wurde ich von Catalina geweckt, weil ich es war der schnarchte. Leicht angetrunken verlangte sie, dass ich in Seitenlage schlafe, legte sich hin und begann nach drei Sekunden selber zu schnarchen was das Zeug hält. Ich bin jetzt noch sprachlos.

3 thoughts on “Jakobsweg #24, Unterwegs im TGV

  1. Ivo Roberto Baelli

    Danke Dir für Deine technische Unterstützung.

  2. Margarita Cusinato Rejouis

    Jemanden zur Schnelligkeit verführen heisst, ihn zu Fehlern provozieren. (Shaolin) „wink“-Emoticon

  3. Mathias Hausherr

    „smile“-Emoticon

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