Jakobsweg #17, Vulkankrater

Gestern Abend als ich ankam, regnete es und war frostig kalt. An meinen Füssen hatte ich mehr Blasen als Zehen. Ich fragte mich gerade, ob es nicht einfacher wäre, die Zehen abzuschneiden, statt ständig die Blasen aufzuschneiden. Nach 21. Tagen täglich 6h wandern, hatte ich Lust auf laute Punk Musik, die ganze Nacht durchzuzechen, das Fenster zu öffnen und rauszuschreien, heisse Latino Rhythmen mit geschmeidigen Hüftbewegungen oder einfach einen netten Kinoabend, aber auf gar keinen Fall wollte ich heute Morgen wandern. Am liebsten hätte ich meine Wanderschuhe mit Benzin gefüllt und angezündet. Ja, ich hatte den Jakobsweg «Blues»…

Doch dann hat mir der heilige «Köbi» heute einen lauschig sonnigen Wandertag geschenkt. Bereits nach wenigen Kilometern eröffnete sich mir ein einzigartiges Panorama auf eine Landschaft mit alten, überwachsenen Vulkankratern. Dazwischen waren verträumte Ortschaften und das Etappenziel wartete mit einem romantischen mittelalterlichen Stadtkern auf. «Köbi» hat mir den Tag nochmals gerettet. Morgen schon bin ich in Le Puy-en-Velay womit der erste Teil des Jakobweges abgeschlossen ist und ich endlich zwei wohlverdiente Erholungstage einlegen werde. Danach sind es ja nur noch 1´521km nach Santiago de Compostela.

2 thoughts on “Jakobsweg #17, Vulkankrater

  1. Manuela Berger

    Ánimo calvo!!!! Sigue tú camino…. Abrazos

  2. Anita Züllig

    Solche Tage müssen sein, damit wir die Schönheit des glücklichen Momentes wieder wahrnehmen. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute. Ich lese immer gespannt deine Berichte und bewundere dich für diesen Weg!

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