«Hapihulllahallullulihapibitulot» tönt aus dem Lautsprecher. Ich bin mit meiner Freundin in Casablanca. Toll, überall exotische Gerüchte und ungewohnte Töne. Während das erstere meine absolute Neugier weckt, verstört mich das zweite noch ein wenig. Meine Ohren brauchen wohl noch etwas Zeit bis sie eine innige Freundschaft mit arabischer Musik schliessen werden. «Haklipthamhimopliha» – arabische Musik ist bestimmt wunderbar, wenn man nur die Texte verstehen würde.

Noch im Flugzeug erhalte das Visumformular für die Einreise, dass ohne Kugelschreiber schwerlich auszufüllen ist. Leider besitzt weder das Flugpersonal einen, noch lässt sich in der Eingangshalle ein Schreibgerät auftreiben. Kurzentschlossen marschiere ich ins Büro der Polizei, die wollen schliesslich das ausgefüllte Formular von mir. Ein Objekt namens «Stylo» haben die noch nie gesehen, obwohl der halbe Schreibtisch damit zugepflastert ist. Im zweiten Büro existiere ich schon gar nicht. Erst nach mehrmaligem vehementem Auftreten werde ich wie eine lästige Fliege fortgeschickt. Wieder sehe ich mindestens 5 Kugelschreiber auf dem Tisch. Ich denke mir: «Wenn schon blöd, dann richtig! Das kann ich besser!» So stehe ich in der Schlange des Zollschalters mit dem blanken Visumformular. Mit einem breiten Lachen schiebe ich ihm das leere Formular durch das Schalterfenster. Wie erwartet faselt er verärgert etwas von ausfüllen. Ich sage ihm, dass ich eine Krankheit hätte und nicht schreiben könne. Er schiebt mir einen Schreiber durchs Fenster. Ich mache mit links zwei unbeholfene Kreuze mitten auf dem Formular. Irgendwie spürt er wohl meine Gelassenheit, die ich seit dem Pilgern habe: Mein Puls ist etwa bei 35 und ich gähne! Nachdem die Warteschlange hinter mir auch langsam unruhig wird, geht alles blitzschnell. Er packt mein Formular mit meinem Pass, füllt es widerwilligst aus und winkt mich durch. «Hehe», denke ich, «geht doch. Willkommen in Marokko.»